Bildung
Staatlich geprüfte Dorfhelferinnen und Dorfhelfer

Jahrgang 2022/2023
Die Abteilung Hauswirtschaft der Landwirtschaftsschule Pfaffenhofen bietet als einzige Schule in Bayern die Fortbildung zum/zur Staatlich geprüften Dorfhelfer/-in in Vollzeitform an.
Die Dorfhelferin vertritt die Mutter, Hausfrau und Betriebsleiterin in Notlagen und unterstützt Familien in schwierigen Situationen – sei es im hauswirtschaftlichen, pflegerischen, landwirtschaftlichen oder auch pädagogischen und psychologischen Bereich.
Das ist uns für Sie wichtig
- Sie vertiefen Ihre hauswirtschaftlichen Kenntnisse in Theorie und Praxis.
- Sie professionalisieren Ihr Management in Familie und Betrieb.
- Sie stärken Ihre sozialen Fähigkeiten für Ihre vielfältigen zukünftigen Aufgaben.
- Sie lernen sich und Ihre Möglichkeiten besser kennen.
- Sie entdecken neue fachliche und persönliche Qualitäten.
- Sie treten sicher und kompetent auf.
- Sie finden Gemeinschaft mit Gleichgesinnten.
Dauer und Ablauf
- Tierhaltungslehrgang (2 Wochen Ende August)
- Betriebspraktikum (6 Wochen im September/Oktober)
- Erziehung und Familie
- Ernährung und Service
- Haushaltsmanagement
- Nutz- und Wohngarten
- Betriebsführung und Tierhaltung
- Berufs- und Arbeitspädagogik
- Unternehmensgründung und Projektmanagement
- Einrichtungen der Kindertagesbetreuung
- Dorfhelferinnenstation
- Haushaltstechnik
- Vermarktung
- Großhaushalt
- Religion und Persönlichkeit
Bewerbung
Bitte reichen Sie folgende Unterlagen ein:
- Zeugnis der beruflichen Abschlussprüfung(en) (amtlich beglaubigte Kopie)
- Lebenslauf (mit 2 Passbildern)
Wohnen
Kosten
Förderung
Berufsbegleitende Fortbildung zur Dorfhelferin
Die Fortbildung hat im Januar 2022 gestartet. In 8 Blockwochen theoretischem Präsenzunterricht und 14 Wochen Praktika werden in ca. 1,5 Jahren Wissen und Können vermittelt, um erfolgreich als Dorfhelferin arbeiten zu können. Mit Lernaufwand in der Freizeit muss gerechnet werden!
Diese Pilotphase wird im Sommer 2023 evaluiert.
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Naturgarten
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Schulleben
Auf der Streuobstwiese lernten die Studierenden im "StreuobstwiesenErlebnis" sehr praktisch und interaktiv die Bedeutung der Streuobstwiese für die Artenvielfalt und Landschaft kennen. Das Interesse und die Freude an diesem außerschulischen Fachunterricht waren sehr groß.
Unter Streuobst versteht man im Allgemeinen großwüchsige Bäume verschiedener Obstarten, Sorten und Altersstufen, die einzeln, in Reihen, Gruppen oder auch in flächigen Anlagen mehr oder weniger verstreut in der Landschaft stehen. Die Pflanzabstände sind oftmals unregelmäßig, die Bewirtschaftung erfolgt extensiv. Die typische Baumform ist der Hochstamm.
Streuobst verschönert die Landschaften zu allen Jahreszeiten und ermöglicht vielfältige Erlebnisse und bleibende Eindrücke. Streuobstanlagen stehen für Erlebnis, Erholung und Identifikation.
Streuostbestände tragen auch zum Boden-, Gewässer- und Klimaschutz bei. Sie haben allgemein einen ausgleichenden Einfluss auf das Kleinklima. An Ortsrändern reduzieren sie die Windgeschwindigkeit. In Hanglagen, auf denen Streuobst häufig zu finden ist, vermindert es die Bodenerosion und verbessert die Wasserhaltefähigkeit.
Besonders hervorzuheben ist die herausragende Bedeutung für die Artenvielfalt. 5.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten sind in Streuobstbeständen vorzufinden, darunter viele, die auf der Roten Liste stehen. Der Artenreichtum hängt unter anderem ab von der umgebenden Landschaft. Zudem spielt das Alter der Bäume eine wichtige Rolle. Ein älteres Exemplar lässt zwar vielleicht im Ertrag schon nach, die ökologische Bedeutung dagegen wird immer größer.
Die Zusammensetzung der Arten einer Wiese wird zunächst von den Standortverhältnissen beeinflusst, zum anderen spielen Nutzung und Pflege eine wesentliche Rolle. Wie oft und wann wird gemäht? Wird das Mähgut abgefahren? Erfolgt eine Nährstoffzufuhr? Wird der Unterwuchs auch als Weide genutzt? Mit zusätzlichen Elementen wie Totholz und Reisighaufen, Lesesteinhaufen oder einer Trockenmauer lässt sich der Strukturreichtum weiter erhöhen.
Mitte des 20. Jahrhunderts haben die Streuobstwiesenbestände massiv abgenommen. Hierzu gab es viele Gründe: Flurbereinigung, Veränderungen in der landwirtschaftlichen Nutzung, Straßenbau sowie die Entstehung von Wohn- und Gewerbegebieten. Erfreulicherweise werden jetzt wieder vermehrt Streuobstanlagen angelegt und dank des bayerischen Streuobstpaktes finanziell unterstützt.
Im Anschluss besichtigten die Studierenden eine Vereinskelterei und lernten dort den Weg vom Apfel zum Saft sehr anschaulich kennen. Für die Studierenden war es sehr interessant zu sehen, wo die Äpfel, die sie im Schulgarten ernten zu kostbarem Apfelsaft werden. Den Apfelsaft von den Äpfeln des Schulgartens dürfen die Studierenden täglich zum Mittagessen genießen.
Wissen, wo das Gemüse wächst: Exkursion zur Gärtnerei Böck im Münchner Osten
Seit mehr als einem Jahrhundert und in der 5. Generation baut das Familienunternehmen auf 70 ha Freiland- und 10 ha Gewächshausfläche im Münchner Osten eine bunte Vielfalt an Frucht- und Frischgemüse, Jungpflanzen und biologischen Topfkräutern an. Der gesamte Betrieb ist mit dem Gütesiegel "Geprüfte Qualität Bayern" zertifiziert. Das heißt, dass das Gemüse vom Sämling bis zur ausgereiften Frucht aus Bayern stammt, dort gewachsen ist und dort geerntet wurde.
Für Saisonalität und Regionalität steht das Familienunternehmen. Mit viel Liebe und Engagement werden die Produkte auf umweltschonende Weise von rund 120 Mitarbeitern angebaut, frisch geerntet und über kurze Transportwege ausgeliefert. Regional, 100 % frisch, von höchster Qualität und mit ausgezeichnetem Geschmack direkt vom Feld.
Natürliche Landwirtschaft und Nachhaltigkeit werden bei dem Familienunternehmen großgeschrieben. Im Jahr 2006 errichtete die Gärtnerei zusammen mit vier landwirtschaftlichen Betrieben eine Biogasanlage. Die dadurch entstehende Abwärme wird zu 100% im Betrieb genutzt. Durch den neuen Wärmespeicher wird der CO²-Ausstoß der am Tag heizenden Gasbrenner komplett zur Düngung der Tomaten verwendet. So existieren hochmodernes Energiemanagement und Tradition parallel nebeneinander.
Die Betriebsleiterin hat sich sehr viel Zeit genommen und den Studierenden Einblick in den Erwerbs-Gemüseanbau gegeben, sodass am Schluss keine Fragen mehr offen blieben.
Exkursion im Unterrichtsfach Nutz- und Wohngarten zu den Weihenstephaner Gärten

Am südgeneigten Hang schließen sich steppenheideartige Pflanzungen, Steingartenanlagen sowie ein Teich und ein Wasserbecken an. Die Randbereiche und der westliche Teil des Gartens sind durch ein breites Gehölzsortiment mit einem artenreichen Staudenunterwuchs geprägt.
Hier ist alles vorhanden, was die Kultur von Nutzpflanzen zu Hause faszinierend und spannend macht. Ob klassische Gemüse- und Hochbeete oder abwechslungsreich bepflanzte, horizontal aufgebauten Gefäßsystemen für kleine Balkone und Terrassen.
Sehr interessant für die Studierenden war der Düngeversuch mit Zucchini. Wie groß und kräftig und richtig dunkelgrün die Pflanze ist, wenn sie die 2-fache Düngermenge bekommt oder wie schwach und blass die Pflanze ist, wenn sie gar keinen Dünger bekommt. Hier haben die Studierenden auf alle Fälle mitgenommen, dass es auf die richtige Düngermenge ankommt.
Die Studierenden konnten hier ihr bereits erlerntes Wissen im Bereich Stauden und Gemüseanbau testen und natürlich noch viel Neues dazulernen.
Ball der Landwirtschaft am 28. Januar 2023
Schnelle Winterküche – Veröffentlichung im BLW am 20.01.2023
Studierende der Dorfhelfer/innenschule stellen sich vor

Nicole Thallinger
Nach der Mittelschule besuchte ich ab 2019 die Hauswirtschaftsschule in Pfarrkirchen, bis zur 11. Klasse. Die 12. Klasse absolvierte ich dann in Mühldorf am Inn. Seit Oktober 2022 besuche ich die Dorfhelfer/innen Schule in Pfaffenhofen an der Ilm. Bereits seit der 11. Klasse war mir klar, dass ich nichts anderes als Dorfhelferin werden möchte. Mir gefällt es, mit Tieren und Menschen zu arbeiten und ich helfe und unterstütze immer gerne. Der Beruf Dorfhelferin ist vielseitig und abwechslungsreich.

Martina Jodl
Meine Motivation Dorfhelferin zu werden ist zum einen die abwechslungsreiche Arbeit mit Menschen und Tieren und der Gedanke, Menschen in schwierigen Situationen einen Teil ihrer Last abnehmen zu können.

Theresa Gschwendtner
Dorfhelferin war schon als Kind mein Traumberuf. Aber unter der Ausbildung war ich mir nicht ganz sicher, ob es wirklich das ist, was ich beruflich machen will. Daher habe ich danach als Betriebshelferin gearbeitet. Die Tätigkeit hat mir sehr gut gefallen, aber in manchen Bereichen hat mir noch Wissen gefehlt. Deswegen habe ich mich dazu entschlossen die Fortbildung zur Dorfhelferin zu machen.

Maria Hartmann
Ich möchte Dorfhelferin werden, da es ein abwechslungsreicher Beruf ist. Ich mag es Menschen zu unterstützen. Das ist der Beruf, den ich später einmal ausüben möchte!
Spendenübergabe an die Tafel Pfaffenhofen
Die Pfaffenhofener Tafel nimmt von örtlichen Supermärkten, Bäckereien, Obst- und Gemüsehändlern qualitativ einwandfreie Lebensmittel entgegen, die aus anderen Gründen als der Qualität nicht mehr marktfähig sind. Diese Lebensmittel werden dann zum Preis von einem Euro pro Haushalt an bedürftige Menschen ausgegeben. Dabei achten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Tafel auf einen möglichst abwechslungsreichen Warenkorb, der zu der jeweiligen Situation ihrer Kunden passt. Mit der Spende der Landwirtschaftsschule können zusätzliche Lebensmittel eingekauft und an Bedürftige verteilt werden.
Die Dorfhelferinnenschule im Bayerischen Fernsehen
Links zur Mediathek:
- Wichtige und richtige Vorräte: Hamstern für Profis (April 2022)
- Schule fürs Leben - Alltagskompetenzen: Studierende der Dorfhelferschule geben Schülern Workshop in Alltagkompetenzen (August 2022)
- 4-teilige Dokuserie Dorfhelferinnen (November 2022)
- Dorfhelferinnen in Bayern - Unter unserem Himmel (BR) (November 2022)
- Kochen und Backen im Winter - Wintergemüse – Strudel (BR Abendschau, Minute 23:30 – 26:40)
- Schnelle Weihnachtsküche (Dezember 2022)
Kontakt
Staatliche Landwirtschaftsschule Pfaffenhofen a.d.Ilm
Schulleiterin: Petra Praum
Stellv. Schulleitung: Andrea Kellermann
Gritschstr. 38
85276 Pfaffenhofen a.d.Ilm
Tel.: 08441 867-1113
E-Mail: poststelle@aelf-ip.bayern.de
Sachaufwandsträger
Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm
Hauptplatz 22
85276 Pfaffenhofen a.d.Ilm
Internet: www.landkreis-pfaffenhofen.de