Vom Spitzwegerich bis zur Brennnessel
Praxisschultag zum Thema "Wildkräuter"

Personen stehen zwischen PflanzenZoombild vorhanden

Garten der Kräuterpädagogin

Ein ganzer Schultag, der im Zeichen der Wildkräuter stand, fand im Juni 2025 an der Landwirtschaftsschule Schrobenhausen, Abteilung Hauswirtschaft, statt. 19 Studierende tauchten im Rahmen der Wahlpflichtmodule „Küchenpraxis“ und „Garten und Natur“ in die Welt der Wildkräuter ein.

Begleitet von Kräuterpädagogin Monika Stegmeir aus Edelshausen ging es bei einer Wildkräuterwanderung für die Studierenden raus in die heimische Natur. Dabei erfuhren sie spannende Details über verschiedenen Pflanzen. Stegmeier erklärte, wie man Giersch erkennt: „333, mit drei bist du beim Giersch dabei“, lautete die Eselsbrücke, da Blätter und Bewuchs mehrfach dreiteilig seien, erläuterte die Expertin.

Übrigens wachse Giersch gerne neben Holunder, ergänzte sie. Für das Sammeln gab es einen Tipp: Jedes Blatt solle am besten einzeln geerntet werden, um sicherzugehen, dass es sich um die richtige Pflanze handle. Heute gilt Giersch eher als Beikraut, das häufig in Gärten und auf Wiesen zu finden ist.

Raus in die Natur

Eine Frau hält Pflanzenstängel in der Hand und erklärt etwas dazuZoombild vorhanden

Kräuterpädagogin Monika Stegmeir

Wissenswertes erfuhren die Studierenden auch über die Brennnessel. Mit 333 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm ist sie eine wahre Vitamin-C-Bombe. Zum Vergleich: Zitronen enthalten nur gut 50 Milligramm pro 100 Gramm. Diese Erkenntnis führte dazu, dass einige Teilnehmerinnen rohe Brennnesseln gleich an Ort und Stelle probierten. Schwerpunkt der nächsten Station war die Schafgarbe – auch bekannt als „Augenbraue der Venus“ und geschätzt als Heilpflanze in der Frauenheilkunde. Weitere interessante Pflanzen, die im Laufe der Wanderung vorgestellt wurden, waren Breitwegerich, Franzosenkraut und Sauerampfer. Zum Abschluss besuchte die Gruppe noch den Hofladen der Familie Stegmeir.
Eine Personengruppe hört einer Frau auf einem Feld zu

Kräuterkunde

Eine Hand hält eine Blüte

Monarda

Eine Hand hält eine Blüte

Gundermann

Blätter des Spitzwegerichs

Spitzwegerich

Wildkräuter auf dem Speiseplan

BuffetZoombild vorhanden

Wildkräuter-Gerichte

„Im 19. Jahrhundert standen rund 450 Kräuter auf dem Speiseplan, heute sind es nur noch maximal 50“, erklärte Monika Stegmeir. Die Zahlen stammen aus Fachbüchern. Umso größer war der Ansporn der Studierenden, im Rahmen des Schultags so viele Wildkräuter wie möglich auf den Tisch zu bringen. In der Schrobenhausener Schulküche wurden die frisch gesammelten Wildkräuter verarbeitet. Nach Rezepten der Kräuterpädagogin entstanden Kräuter-Quiche, Giersch-Gnocchi, Brennnessel-Kiacharl sowie verschiedene Salate, etwa Sauerampfer-Rote-Beete- oder Spitzwegerich-Käsesalat. Ergänzt wurden die Gerichte durch hausgemachte Aufstriche wie Sauerampfer-Butter und Frauenmantel-Frischkäse sowie selbstgebackene Brennnesselsemmeln, Schweizer Bürli und grüne Muffins. Den krönenden Abschluss bildete ein gemeinsamer Mittagsbrunch.
Blüten in einer Box

Essbare Blüten

Blüten in einer Box

Salat mit Wildkräutern

Frauen arbeiten in einer Großküche

Schulküche

Eine Quiche steht auf einem Tisch

Brennnessel-Quiche

Eine Schüssel mit Schafgarbenbutter steht auf einem Tisch

Schafgarbenbutter

Ein Tisch mit vielen Speisen

Fertige Gerichte

Spannendes Unterrichtsthema

Ein Tisch mit BlumenschmuckZoombild vorhanden

Tischdekoration

Das Wahlpflichtmodul „Küchenpraxis“ ist nur eines von vielen interessanten Unterrichtsfächern auf dem Weg zum Abschluss als „Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung“. Das nächste Semester an der Landwirtschaftsschule Schrobenhausen, Abteilung Hauswirtschaft, startet voraussichtlich im März 2026.

Ansprechpartnerin

Marianne Brandstetter
AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen a.d.Ilm
Bürgermeister-Stocker-Ring 33
86529 Schrobenhausen
Telefon: 08441 867-2029
Fax: +49 841 3109-2444
E-Mail: poststelle@aelf-ip.bayern.de

Interessierte können sich ab sofort anmelden.

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