Tierwohl und Ressourcenschutz
Schwerpunkte bei der Lehrfahrt des 3. Semesters Landwirtschaft
Insgesamt elf Betriebe besuchten die Studierenden bei der Lehrfahrt
Die Lehrfahrt des 3. Semesters der Dr. Eisenmann-Landwirtschaftsschule führte die Studierenden im Herbst 2025 nach Niederbayern und Oberösterreich. Während der viertägigen Exkursion besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer insgesamt elf landwirtschaftliche Betriebe und Einrichtungen. Dabei konnten sie wertvolle Einblicke in die Themen Ressourcenschutz, Tierwohl, Diversifizierung, Gemüsebau und Vermarktung gewinnen
Ressourcenschutz im Fokus
Ein Highlight der Reise war der Besuch eines Öko-Schweinemastbetriebs mit Biogasanlage. Die innerbetrieblichen Kreisläufe wurden dort vorgestellt. Besonders anschaulich war die Anlage sogenannter „Beetle Banks“ – streifenartige Erdwälle auf den Feldern, die Wildtieren und Insekten Lebensräume bieten und zugleich das Landschaftsbild vielfältiger gestalten. Des Weiteren wurden die Beetle Banks so im Feldstück angelegt, damit diese zu den Arbeitsbreiten der angewendeten Maschinen passen und es somit zu keinen Einschränkungen hinsichtlich der Arbeitswirtschaft kommt. Die Studierenden erfuhren hier praxisnah, wie Landwirtinnen und Landwirte einen Beitrag zur Biodiversität leisten können.
Im weiteren Verlauf der Lehrfahrt wurde ein österreichischer Öko-Hopfenbetrieb besichtigt. Hier standen die Bewässerung des Hopfens und die Herstellung von eigenem Kompost als Dünger im Mittelpunkt.
Darüber hinaus stellte ein Landwirt seinen Ackerbau im Strip-Till-Verfahren vor. Er erläuterte, wie das Strip-Till-Verfahren hilft, dien Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Zudem stellte er auf einer Fläche den Anbau von Sojabohnen als Zweitfrucht vor, der nach der Wintergerstenernte gesät wurde und im Oktober kurz vor der Ernte stand. Die Studierenden erfuhren, wie man durch den Anbau einer Zweitfrucht z.B. die Erosion mindert, die Sommervegetation nutzen kann und die Wirtschaftlichkeit steigern kann.
Tierwohl als zentrales Thema
Ein weiterer Schwerpunkt der Lehrfahrt: Tierwohl. Fünf Tierhaltungsbetriebe öffneten ihre Tore – darunter ein Hähnchenmäster mit Haltungsstufe 3, ein Öko-Ferkelerzeuger, ein Öko-Schweinemäster, ein Fressererzeuger mit Tretmistbullenstall und ein Milchviehkompostierungsstall. Die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter berichteten, wie sie das Tierwohl auf ihren Höfen kontinuierlich verbessern.
Schwerpunkt Diversifizierung, Gemüsebau und Vermarktung
Des Weiteren wurde ein Gemüsebaubetrieb besucht, der einen Überblick in sein Arbeitsmanagement gab und die Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhandel erklärte. Da an der Dr. Eisenmann-Landwirtschaftsschule Hopfenbau unterrichtet wird, stellte die österreichische Mühlviertler Hopfenvermarktungsgenossenschaft den österreichischen Hopfenmarkt vor. Zudem wurde ein Mastschweinebetrieb besucht, der eine umfangreiche Biogasanlage mit Satelliten-BHKW, Fernwärmenetz und Gasaufbereitung betreibt.
„Die Fahrt war sehr lehrreich und interessant. Wir konnten viele neue Inspirationen mitnehmen und Eindrücke gewinnen. Vor allem das unternehmerische Denken der Betriebsleiter war über alle Betriebe gesehen sehr beeindruckend“, so der 2. Semestersprecher Sebastian Pfaller. Peter Liebhardt, Lehrkraft für Betriebslehre und verantwortlich für die Organisation, ergänzte: „Die Lehrfahrt ist für unsere Studierenden eine sehr gute Möglichkeit, neben dem Unterricht praktische Erfahrungen zu sammeln und neue Perspektiven kennenzulernen.“

