Waldumbau
Unsere Wälder: Auf die Mischung kommt es an

Kleine Buchen im WaldZoombild vorhanden

Foto: Georg Dütsch

Das "Amt im Herzen Bayerns" - das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ingolstadt-Pfaffenhofen nennt sich so aus gutem Grund: Nicht nur hat das Dienstgebiet der Behörde mit Ingolstadt und den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen in etwas die Form eines Herzens, es liegt auch zentral im Freistaat.

Wer die Region vom Altmühltal bis in die Hallertau kennt, weiß: Die Natur hier ist vielseitig, insbesondere unsere Wälder. Denn 86.000 Hektar Wald befinden sich im Zuständigkeitsbereich der Behörde, eine Fläche von über 120.000 Fußballfeldern. Damit das so bleibt, ist der Waldumbau unverzichtbar für die Zukunftssicherung und den Klimaschutz.

Bedeutung des Waldes

Der Wald ist Bayerns grüne Lunge und der wichtigste Klimaspeicher überhaupt. Denn die zahllosen Bäume, die dort wachsen, entziehen der Atmosphäre jedes Jahr rund 27 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 und speichern es als Biomasse. Gleichzeitig ist der Wald Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten, er schützt Siedlungen und Infrastruktur vor Naturgefahren und liefert den klimafreundlichen und regionalen Öko-Rohstoff Holz. All diese Funktionen können unsere Wälder aber nur dann auch in Zukunft erfüllen, wenn sie klimastabil aufgebaut sind. Deshalb arbeiten die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Bayern mit Hochdruck am dringend notwendigen Waldumbau.

Baumarten und Geologie der Region

Auch in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen ist es vielerorts erforderlich, klimaempfindliche Nadelholz-Reinbestände – vor allem aus Fichte und auch Kiefer – in widerstandsfähige Mischwälder umzubauen und frühzeitig klimatolerantere Baumarten zu säen oder zu pflanzen. Denn im Dienstgebiet überwiegt nach wie vor das Nadelholz, allerdings mit einem deutlichen Nord-Süd-Gefälle. Nördlich der Donau im Bereich des Juras beschränkt sich das Nadelholz hauptsächlich auf die Hochflächen. Die Taleinhänge, ganz charakteristisch das Altmühltal, sind dagegen buchen- und insgesamt sehr baumartenreich.
Und dann ist da noch der Donauwald. Er setzt sich überwiegend aus Laubholz zusammen und trennt den Jura im Norden vom Tertiär im Süden. Im Tertiär dominiert auf sandigen Böden die Kiefer, ansonsten ist die Fichte die hauptsächlich vorkommende Baumart.

Besitzverhältnisse und Erfolge

Etwa 26.000 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer bewirtschaften im Amtsbereich etwa 52.000 Hektar Privatwald. Dazu kommen ca. 10.000 Hektar Körperschaftswald, also Flächen, die zum Beispiel den Gemeinden gehören. Weitere ca. 24.000 Hektar befinden sich im Eigentum des Freistaats Bayern oder sind Bundeswald, also direkt bei der Bundesrepublik Deutschland verortet. Allein im Jahr 2021 konnten durch gemeinsame Anstrengungen ca. 250 Hektar Waldfläche in klimatolerante Mischbestände umgewandelt werden. Diesen Erfolgsweg will man zusammen weiter beschreiten.

Passende Baumarten

„Um den Wald hier bei uns in der Region wirksam umbauen zu können, ist die Wahl der passenden Baumarten von essenzieller Bedeutung“, so Forstdirektor Peter Birkholz, Bereichsleiter Forsten des AELF. Dabei sollten Waldbesitzer möglichst auf etablierte heimische und klimastabile oder auch bisher seltene heimische Baumarten setzen. In Birkholz’ Amtsbereich gehören hierzu beispielsweise Stiel- oder Traubeneiche, Rotbuche, Weißtanne, Elsbeere, Speierling, Vogelkirsche und – nicht zu vergessen – die Walnuss. Alternative, klima-resistente Baumarten aus anderen Ländern können diese vorsichtig ergänzen. „Grundsätzlich sind Waldbesitzende gut beraten, auf Vielfalt im Wald zu setzen, denn auch hier gilt das Motto: Wer streut, der rutscht nicht“, so Birkholz.

Die Wahl der richtigen Baumart für den eigenen Waldumbau ist also sehr bedeutend. Eine wichtige Hilfestellung bei dieser schwierigen und wegweisenden Entscheidung bietet seit kurzem der sogenannte „Digitale Baumexperte“.
Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer können sich damit online einen ersten Überblick verschaffen, welche Baumarten sich in bestimmten Regionen (genannt: Wuchsbezirke) für den Anbau eignen oder nicht.

Für die Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen, die durch das AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen betreut werden, sind die folgende Wuchsbezirke einschlägig. Zusätzlich geben Steckbriefe ausführliche Informationen zu den jeweiligen Baumarten. Eine umfassende, fundierte und kostenfreie Beratung bieten Ihnen weiterhin die Försterinnen und Förster der Bayerischen Forstverwaltung.

  • 6.2 „Südliche Frankenalb und südlicher Oberpfälzer Jura“
  • 12.1 „Donauried“
  • 12.2 „Ingolstädter Donauniederung“
  • 12.2.2 „Donaumoos“
  • 12.8 „Oberbayerisches Tertiärhügelland“

Ihren zuständigen Ansprechpartner finden Sie hier:

Försterfinder Externer Link