Steigende Waldbrandgefahr
Dominik Reil vom AELF als Luftbeobachter im Einsatz

Zwei Personen sitzen in einem kleinen MotorflugzeugZoombild vorhanden

Patrouillenflug mit dem Motorsegler

Täglich um 09:30 Uhr wird in Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern entschieden, ob die Luftbeobachter zum Einsatz kommen.

17 Luftbeobachter gibt es in Pfaffenhofen, die abwechselnd abheben und von oben die Wälder und Felder kontrollieren. Zu Stoßzeiten steigt Dominik Reil, Revierförster am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt-Pfaffenhofen etwa einmal wöchentlich als Luftbeobachter in den Motorsegler.

Bevor das Flugzeug startet, wird es sorgfältig auf seine uneingeschränkte Funktion hin überprüft. Nach erfolgter Kontrolle hebt die Maschine am Flugplatz in der Nähe von Geisenfeld im Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm ab, an Bord ein Luftbeobachter und ein Pilot. Dieses Mal ist Pilot Patrick Burkart eingeteilt. Er steuert das Flugzeug bis auf 700 m Höhe. Gut eineinhalb Stunden lang dauert der Patrouillenflug. Die Route verläuft von Geisenfeld nach Schrobenhausen zur A8, dann Richtung Dachau, Landshut, Freising bis fast nach Mainburg. Mit bis zu 160 km/h überfliegt das Team das Gebiet und hält ständig nach Rauchfahnen Ausschau.

Patrouillenflug hauptsächlich am späten Nachmittag

Motorsegler fliegt über Felder und WiesenZoombild vorhanden

Kontrolle aus der Luft

Die Flüge finden hauptsächlich am späten Nachmittag bzw. frühen Abend statt: „Wenn es für viele in den Feierabend geht und die Leute raus in die Natur gehen“, erklärt Dominik Reil. Hauptursache für Waldbrände ist in Deutschland laut Umweltbundesamt die Unachtsamkeit der Menschen. Eine achtlos entsorgte Zigarettenkippe reicht aus, um in Windeseile ein Feuer zu entfachen. Unerlaubte Lagerfeuer am Waldrand oder im Wald können ebenfalls ein Feuer auslösen. Sogar Katalysatoren überhitzter Autos oder Motorräder sind manchmal brandursächlich. Je nach Wind, Trockenheit und Gelände kann sich ein ausgebrochenes Feuer in nur einer Stunde über mehrere Kilometer ausbreiten.

Statistik zu Wald- und Flächenbränden

Waldbrand aus der LuftZoombild vorhanden

Rauchfahne steigt auf

Erhöhte Waldbrandgefahr besteht bereits ab März, vor allem, wenn das Frühjahr besonders trocken und niederschlagsarm ausfällt. So wie dieses Jahr in Rosenheim. Dort verbrannten im März 2025 10 ha Wald. Jeder kleine Funke kann bei Trockenheit einen folgenschweren Waldbrand auslösen. Umso wichtiger sind Luftbeobachtungsflüge. Je früher ein Waldbrand erkannt wird, desto größer sind die Chancen den Brand zu bekämpfen bevor er außer Kontrolle gerät. Im vergangenen Jahr wurden in Bayern rund 100 verdächtige Brände und zwei Brände entdeckt, 2023 war es gravierender: 500 verdächtige Feuer und sogar 20 Wald – und 90 Flächenbrände zählt die Statistik.

Lotsenfunktion

Entdeckt das Team der Luftbeobachter eine Rauchfahne, alarmiert es umgehend die Leitstelle. Ist der Brand in einem Wald, lotst das Flug-Team von oben die Feuerwehr an die richtige Stelle – „das funktioniert aus der Luft besser, am Boden ist der Brand oft schwierig zu finden“, erklärt Dominik Reil. Solche Szenarien müssen auch immer wieder geprobt werden. Vor zwei Jahren fand daher eine große überregionale Übung statt. Bayerische Forstverwaltung, Bayerische Staatsforsten, Feuerwehren, Rettungsdienst und THW trainierten das Zusammenspiel bei einem Großeinsatz in Schrobenhausen.
Cockpit eines Motorflugezeuges

Zum Einsatzort dirigieren

Feuerwehr löscht einen Waldbrand

Bekämpfung eines Waldbrandes