Waldbauliche Entscheidungen simulieren
„Marteloskop“ ermöglicht virtuellen Blick in die Zukunft

Zwei Männer stehen in einem Waldstück und schauen auf ein Tablet

Baumbestand auf dem Tablet

In Ortsteil Gammersfeld des Marktes Wellheim wurde nun ein sogenanntes Marteloskop eingeweiht. Dazu lud das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt-Pfaffenhofen alle Unterstützer und Mitwirkenden ein und gab ihnen die Möglichkeit, das Marteloskop gleich zu testen.

Wertvolle Auszeichnungsübungsfläche

Baumstamm der in den Himmel ragt

Waldfläche Gammersfeld

Marteloskope sind kleine, abgegrenzte Übungsflächen im Wald für Waldbesitzende, Forstleute, Auszubildende und die interessierte Öffentlichkeit. Dafür wird zunächst jeder Baum nummeriert, mit seinen Eigenschaften aufgenommen und in einer Software dargestellt. Die Fläche in Gammersfeld wurde per Laser eingemessen, was im Vorfeld sehr viel Arbeit war, erklärte Jochen Kerler, der zuständige Revierleiter und Mitinitiator. 781 Bäume wurden erfasst, vermessen, gekennzeichnet und virtuell mit Hilfe der Software „Integrate+“ abgebildet. Zudem wurden Mikrohabitate, also kleine spezifische Lebensräume innerhalb der Fläche aufgenommen. Dabei unterstützte uns die TU München mit ihrem Wissen, fuhr Kerler fort. Mit Hilfe eines Tablets können nun verschiedene Szenarien durchgespielt werden. Etwa betriebswirtschaftliche Entnahmen oder Durchforstungen.
Personen stehen am Waldrand

Treffpunkt am Waldrand

Person hält ein Tablet in der Hand

Erklärung der Software

Person hält ein Tablet in der Hand und erklärt anderen Personen

Funktion der Trainingsfläche

Person steht im Wald

Revierleiter Jochen Kerler

Blatt am Baum im Sonnenlicht

Gepflegte Waldfläche

Wichtiges Instrument

Tablet

Rolle der einzelnen Bäume

Das Marteloskop ist ein wertvolles Werkzeug für die Ausbildung von Forstleuten. Forstpraktikern. Auswirkungen des simulierten Eingriffs werden sichtbar. Die Ergebnisse der waldbaulichen Maßnahme werden jeweils unmittelbar dargestellt. Die Entscheidungen werden digital ausgewertet, um deren ökonomische und ökologische Folgen zu veranschaulichen und das Wissen über nachhaltige Waldbewirtschaftung zu fördern.

Bedränger oder Z-Baum

Baumstamm mit einem kleinen Schild

Kennzeichnung der Bäume

Nummer 82 muss weg, damit Nummer 85 ungehindert wachsen kann. Denn 85 ist ein Z-Baum, ein Zukunftsbaum mit Potential, lautet das Urteil im Testlauf. Jeder Baum wird durch einen farbigen Punkt auf dem Bildschirm abgebildet. Wobei jeder Farbe eine andere Bedeutung zugrunde liegt. Gelbe Punkte stehen z. B. für einen wirtschaftlichen Nutzen. Wellheims Bürgermeister Robert Husterer resümierte, dass man durch die Daten auf dem Tablet einen anderen Blick für die Bäume bekomme. Eine einmalige Möglichkeit in der Region, waren sich die Gammersfelder Rechtler einig und lobten die gute Zusammenarbeit.

Idealer Wald für das Training

Grundeigentümer der etwa 0,5 ha großen Fläche mit ihrem 45 Jahre alten Waldbestand ist die Gemeinde Wellheim. Bewirtschaftet wird der Wald von den Rechtlern Gammersfeld. Dank der optimalen Pflege der Fläche war der Wald als Basis für das Marteloskop-Projekt bestens geeignet. Der Bestand muss nun regelmäßig kontrolliert werden, um Veränderungen in der Software aktualisieren zu können.

Mehr Wissenswertes

Eine Schautafel steht am Waldrand

Infotafel

Eine Tafel mit weiteren Informationen rund um das Marteloskop steht am Waldweg in der Nähe der Kreisstraße von Gammersfeld nach Ellenbrunn, dort verläuft auch der Urdonautalsteig.

Waldbesitzende sind herzlich eingeladen, das Marteloskop auszuprobieren. Interessierte wenden sich gerne an das AELF IP. Ein Förster meldet sich bei Ihnen.