Landwirte benutzen Gelbschalen
Insektenzählen auf der Landesgartenschau
Seit dem 24. Februar 2020 steht im Rapsfeld auf dem Gelände des Vereins "Inspiration Landwirtschaft" an der Landesgartenschau eine gelbe Plastikschale. Sie ist kein Müll oder dergleichen, sondern ein nützliches Hilfsmittel zur Überprüfung, ob und wie viele Rapsschädlinge vorhanden sind. Und heuer sind es sehr viele von ihnen!
Ihre Larven bohren sich in den Rapsstängel ein. Das führt zu weniger aufblühenden Rapsblüten, wodurch nicht nur der Rapsertrag sinkt, sondern auch die Nahrungsgrundlage für die Honig- und Wildbienen verringert wird. Berufsimker stellen nämlich gerne ihre Bienenstände direkt an Rapsbestände, um in den drei Wochen der Rapsblüte Honig zu gewinnen.
Blick auf die Entwicklung der Fangzahlen
Bei der Gelbschalenkontrolle handelt es sich um eine wissenschaftlich anerkannte, langjährig erprobte Methode, die dem Rapsanbauer eine gezielte Behandlung nach guter fachlicher Praxis ermöglicht. Dadurch wird die Umwelt weniger belastet, weil die Schadinsekten nur dann bekämpft wird, wenn es wirklich nötig ist. Leider werden immer wieder – aus Unwissenheit oder Mutwillen - solche Schalen umgestoßen, zertreten oder in nahe gelegene Hecken geworfen. Dies behindert die Arbeit des Pflanzenschutzwarndienstes und verursacht unnötig hohe Kosten.
Diese Monitoringprogramme gibt es später im Jahr auch für Rapsglanzkäfer und Erdflöhe in Raps, für Getreidekrankheiten, für Krautfäule an Kartoffeln und sogar für Blattläuse in Zuckerrüben. Die Schädlings- bzw. Krankheitskontrolle in unseren landwirtschaftlichen Kulturpflanzen stellt einen wesentlichen Beitrag zum gezielten Pflanzenschutz dar und trägt somit direkt zur Reduzierung des Artensterbens bei. Trotzdem müssen Schadinsekten reguliert werden. Die Bedeutung wird vor dem Hintergrund des Klimawandels sogar noch zunehmen, da Insekten vom wärmeren Klima profitieren werden. Die steigenden Fangzahlen der letzten Jahre zeigen dies bereits heute.
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