Erzeugung gestalten – Arten erhalten
Biodiversität in der Region

Wabenförmig angeordnete Bilder und Schriftzug "Produktion gestalten, Arten erhalten"

Biodiversität steht für die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde. Im Ökosystem sind Mensch, Tier, Pflanze und Landschaft miteinander verwoben. Wer diese Vielfalt schützt, sorgt für eine intakte Umwelt, mehr Lebensraum für Insekten und damit auch für Lebensqualität und Wohlergehen aller.

Unser Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt Landwirte, eine nachhaltige Bewirtschaftung umzusetzen. Förderprogramme werden stärker auf Biodiversität ausgerichtet, der Trend zur Regionalität wird gestärkt.

Aktuelles

Gelebte Biodiversität in der Stadt Ingolstadt und im Landkreis Eichstätt

Das Wort "Biodiversität" ist momentan in aller Munde. Aber Worten müssen Taten folgen. In der Stadt Ingolstadt und im Landkreis Eichstätt setzen Land- und Forstwirte bereits viele Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität um. Unser Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt und berät sie dabei. Eine Auswahl von Leistungen für die Artenvielfalt finden Sie hier: 

Maßnahmen der Landwirte sichtbar machen
Biodiversitäts-Lehrpfad in Scheyern

Stationen auf einer Karte Geobasisdaten

© Bayer. Vermessungsverwaltung

Auf 6,5 Kilometern zeigt in Scheyern ein Biodiversitätspfad die Umweltleistungen der Landwirte vor Ort. Unter den vorgestellten Maßnahmen sind viele, die die Landwirte schon lange in ihren Betrieben umsetzen, z. B. Heckenpflege, artenreiches Grünland oder Zwischenfruchtbau.  Mehr

Regenwürmer systemrelevant für unsere Umwelt
2,6 Millionen Arbeiter auf der Landesgartenschau

Regenwurm

Diese Tiere muss man einfach mögen: Regenwürmer sind die wohl wichtigsten Arbeiter im Boden. Um ihre Leistungen sichtbar zu machen, hat unser Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auf dem Gelände der Landesgartenschau in Ingolstadt ein Terrarium für die Tiere geschaffen.  Mehr

Artenvielfalt am Amt, im Haus und im Garten

Personen am Schulgarten bei Gesprächen

Der naturnahe Schulgarten am AELF Ingolstadt – weniger bringt mehr, zumindest für die Natur

Für Artenvielfalt und Insektenschutz braucht es nicht viel, nur Natur und Zeit. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt beteiligt sich an der bayernweiten Aktion "Blühende Ämter".

Wir haben die Außen- und Grünflächen unserer Gebäude naturnah gestaltet – gemeinsam mit dem Maschinenring Eichstätt, dem Landschaftspflegeverband Eichstätt und dem Landesbund für Vogelschutz Ingolstadt.
Am AELF werden unter dem Motto "Die Natur Natur sein lassen" die Grünflächen weniger oft gemäht und die Hecken seltener geschnitten. Das verursacht weniger Störungen und verbessert Lebensräume für Tiere und Insekten. Zudem werden Nistkästen für Vögel und Fledermäuse angebracht, der Schulgarten noch naturnäher gestaltet, ein Insektenhotel gepflegt sowie Totholz- und Steinhaufen liegen gelassen. 

Anbringung eines FledermausnistkastensZoombild vorhanden

Nistkästen für Fledermäuse und Vögel

Mut zu verändertem Blick
Es reichen Maßnahmen, die kein oder kaum Geld kosten und die jeder Einzelne auch ohne Spezialwissen umsetzen kann. Letztlich braucht es nur den Mut zu einem veränderten Blick – weg vom Mähroboter gestutzten Rasen hin zur natürlichen, ungeordneten Vielfalt - und einfach Geduld. Dann kommt die Natur und mit ihr kommen die Insekten, Vögel sowie allerlei Tiere von allein.
In der Umsetzung des Konzeptes, das vom Landkreis Eichstätt auf seinem Schulgelände unterstützt wird, sind der Maschinenring Eichstätt, der Landesbund für Vogelschutz und der Landschaftspflegeverband Eichstätt beteiligt.
Blühende Ämter in ganz Bayern
Im Rahmen der Aktion "Blühende Ämter" des Staatsministeriums gestalten die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) ihre Gebäude und Freiflächen arten- und strukturreich. Auch unser Amt beteiligt sich und setzt die eigenen Pläne zum Artenschutz um. Das Gelände auf der Schanz 43 ist daher für die Öffentlichkeit und Interessierte jederzeit zugänglich. "Wir wollen allen Besucherinnen und Besuchern unserer Ämter zeigen, wie man auch auf begrenztem Raum einen wertvollen Beitrag für Artenvielfalt und Insektenschutz leisten kann – sei es auf Freiflächen, dem Balkon oder im Garten“, sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.
Aktionen zur Verbesserung der Artenvielfalt
Die Aktion "Blühende Ämter" ist Teil des Themen-Schwerpunkts Biodiversität, den die Landwirtschafts- und Forstverwaltung 2019 und 2020 legt. Unter dem Motto "Unser Auftrag: Erzeugung gestalten – Arten erhalten" beschäftigen sich bayernweit Aktionen mit der Verbesserung der Artenvielfalt.
Gartenbesitzer können sich in der Broschüre "Biodiversität - Mut zu mehr Vielfalt im Garten" informieren.

Broschüre "Biodiversität – Mut zu mehr Vielfalt im Garten" (Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau) Externer Link

Personen am Schulgarten bei Gesprächen

Naturnahe Gestaltung

Neuer Ameisenhaufen

Neuer Ameisenhaufen

Holz- oder Komposthaufen

Holz-/Komposthaufen

Schafhaltung in der Region

Schafherde
Im Blick öffentlicher Diskussionen stehen im Zusammenhang mit der Tierhaltung in der Regel Rinder und Schweine. In unserer Region spielt aber auch die Schafhaltung eine wichtige Rolle.

Meist werden die Wiederkäuer als Landschaftspfleger für den Erhalt wertvoller Offenlandflächen wie zum Beispiel die Wacholderheiden im Altmühltal eingesetzt, damit diese nicht verbuschen. Durch das selektive Fressen und den Tritt der Tiere wird eine Vielfalt an Pflanzen auf den Flächen geschaffen. Gemeinsam mit dem Dung, den die Schafe hinterlassen, entsteht für Insekten ein idealer Nahrungsplatz, und damit indirekt auch den Vögeln. Damit leisten sie und ihre Schäfer einen aktiven Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Verbuschte Flächen hingegen sind viel artenärmer und weisen eine deutlich geringere Biomasse an Insekten auf. 

Betriebe mit Schafhaltung gehen stark zurück

Diagramm Entwicklung Betriebe mit Schafhaltung

Betriebe 1984 bis 2019

Für die Pflege der Landschaftselemente und die Kulturlandschaft erhalten die Schäfer Unterstützung aus staatlichen Förderprogrammen wie dem Kulturlandschafts- oder dem Vertragsnaturschutzprogramm. Diese Einnahmen sind für die Schäfer äußerst wichtig, da der Verkauf von Wolle, Lämmern und Lammfleisch alleine schon lange nicht mehr rentabel ist. Da der Beruf des Schäfers außerdem arbeits- und entbehrungsreich ist, verwundert es nicht, dass es immer weniger Schafhalter in unserer Region gibt. Waren 1984 noch 252 Schäfer aktiv, so sind es heute nur 102. Das bedeutet einen Rückgang von 60 %.

Zahl der Mutterschafe sinkt genauso

Diagramm Entwicklung der Mutterschafbestände

Mutterschafe 2000 bis 2018

In den letzten zwanzig Jahren reduzierte sich die Zahl der Mutterschafe von 6.558 im Jahr 2000 auf 4.094 im Jahr 2018 (-38 %). Während die Mutterschafe in den kleinen Beständen nur geringfügig weniger wurden, fiel die Zahl bei den mittleren und großen Betrieben deutlicher. Dies zeigt den wirtschaftlichen Druck auf die Berufsschäfer. Von der Schafhaltung als Haupterwerbsbetrieb mit über 100 Mutterschafen können heute nur noch fünf Betriebe in unserem Dienstgebiet leben. Der bayernweite Trend sieht nicht anders aus: 2000 gab es 281.485 Mutterschafe in 8.023 Betrieben, 2018 sind es noch 207.663 Mutterschafe (-26 %) in 6.064 Betrieben (-24 %).